Vor der Saison bezeichnete TSV-Coach Ditmar Piechulek den BOL-Absteiger Schweinfurt als den Top-Favoriten auf den Titel. Doch dann kamen die Mellerschter und entzauberten den MHV. Und von der Tribüne schallte es: „Nur eine Stadt. Nur einen Verein. Nur Mellerscht!“ Das war fast schon wie in den guten, alten Zeiten.
von Heiko Rebhan, Streutal-Journal
Handball Männer Bezirksliga
TSV Mellrichstadt – MHV Schweinfurt 32:25 (13:12)
TSV-Keeper Sebastian Sender wartete gleich zu Beginn mit zwei starken Paraden auf. Doch sein Team konnte sich nicht entscheidend absetzen. So machte der Gast aus dem 4:7-Rückstand eine 9:8-Führung. Die Folge: Der TSV nahm ein Timeout. Dann krönte Robert Schmidt sein Comeback mit dem 9:9-Ausgleich. Er tankte sich in unnachahmlicher Weise durch und traf aus dem Rückraum zum erneuten Ausgleich (11:11). Zur Pause führte der TSV wieder mit einem Tor. Noch war alles offen.
Die Mellerschter kamen gut aus der Kabine und zogen auf drei Tore davon. Sie spielten schnell und setzten immer wieder gut Kreisläufer Julian Gith ein. Vor allem Rechtsaußen Lukas Kupfer hatte immer ein Auge für ihn. Auch der Einsatz des TSV stimmte. So gefiel Paul Schneider nicht nur in der Offensive (mit acht Treffern war er der beste Werfer), auch in der Defensive konnte er mit starkem Einsatz einen Konter abfangen.
Knapp zehn Minuten vor Schluss führten die Mellerschter mit zwei Toren. Das Ding war noch nicht durch. Doch in der Schlussphase wuchsen die TSVler über sich hinaus, profitierten dabei aber auch davon, dass der Gast nun volles Risiko ging, auf eine offensive 4:2-Abwehr umstellte. Doch dieser Schuss ging nach hinten los. Beim Stande von 26:23 für den TSV nahm der Gast ein Timeout. Lukas Kupfer forderte seine Mitspieler auf, kein Risiko mehr einzugehen und Coach Ditmar Piechulek betonte: „Bietet euch immer an und spielt saubere Pässe.“ Trotz Manndeckung brach Paul Schneider durch und erzielte das 27:24. Noch knapp drei Minuten. Nun drehte der TSV mächtig auf, erzielte in den letzten zwei Minuten sage und schreibe fünf Tore. Der MHV brach regelrecht ein, zumal auch TSV-Keeper Sebastian Sender nun kaum noch bezwingen war.
Stimmen zum Spiel
Ditmar Piechulek (TSV-Coach): „Das haben wir richtig gut gemacht. Das sieht schon nach Handball aus. Vorne haben die Abläufe gestimmt und wir haben auch recht gut abgeschlossen. Da hat man auch gemerkt, dass Julian Gith wieder dabei war. Gut war auch, dass uns Robert Schmidt ausgeholfen hat. Den kann man immer bringen. Johannes Will und Paul Schneider bildeten einen dynamischen Rückraum. Beide machten gehörigen Druck.“
Marcus Thalhäuser (MHV-Coach): „Prinzipiell ist das Ergebnis zu hoch ausgefallen. In der Schlussphase haben wir zu viele Bälle weggeschmissen. Dabei haben wir vorher gewusst, was auf uns zukommt. Man hat gemerkt, dass Mellrichstadt schon ein paar mehr Spiele absolviert hat. Wir haben es uns selber schwer gemacht, zu inkonsequent im Angriff gespielt. Ende der ersten Halbzeit haben wir es nicht geschafft, uns abzusetzen. Wir haben den Anspruch, den Titel zu holen. Aber man muss erstmal jedes Spiel spielen. In dieser Liga muss man gerade auswärts den Kampf annehmen. Die Mellrichstädter haben Chancen, oben mitzuspielen. Sie haben ein paar gute Jungs dabei.“
Sebastian Sender (TSV-Torwart): „Unsere Abwehr war extrem gut und vorne waren wir in der Chancenverwertung konsequent. Das lief besser als zuletzt. Ich habe während des Spiels nicht geglaubt, dass es noch schief gehen könnte. Jeder hat am Limit gespielt. Gegen den Mitfavoriten auf den Titel haben wir unser bestes Saisonspiel gezeigt.“
TSV-Aufgebot: Sebastian Sender, Christian Hartmann (beide Tor), Lukas Kupfer 4, Johannes Will 3, Paul Schneider 8, Alexander Schultze 2, Florian Fuchs, Robert Schmidt 2, Julian Gith 7, Steffen Pfeiffer 4, Timo Schneider, Max Weber 2/1
Spielfilm: 2:3 (6.), 7:4 (13.), 8:9 (22.), 13:12 (HZ), 18:15 (36.), 21:20 (44.), 26:23 (55.), 28:25 (58.), 32:25
Männer Bezirksklasse
HSG Volkach II – TSV Mellrichstadt II 38:23 (19:11)
Beim Spitzenreiter Volkach II hingen die Trauben für die zweite Männermannschaft des TSV erwartungsgemäß zu hoch, zumal diese auch noch ohne Auswechselspieler auskommen musste. TSV-Coach Ditmar Piechulek war ganz schön angefressen, da einige Spieler kurzfristig absagten: „Jeder hatte eine andere Ausrede. Da denkst du, du bist im falschen Film.“ Dabei sei die Zweite wichtig, damit die A-Jugendlichen Spielpraxis bekommen.
Die TSV-Rumpftruppe starteten dennoch furios, ging sogar mit 9:8 in Führung. Doch die HSG verwandelte diesen knappen Rückstand in eine 17:10-Führung. Im weiteren Verlauf der Partie machte sich bei den Gästen die mangelnde Trainingsbeteiligung bemerkbar, so dass diese noch mit 15 Toren Unterschied aus der Halle gefegt wurden. Das war den konditionellen Problemen geschuldet.
TSV-Aufgebot: Daniel Lang (Tor), Max Weber 10/2, Stefan Burkhardt 1, Luca Manger 3, Florian Fuchs 1, Christian Rottmann 5, Markus Schmitt 3.
Spielfilm: 6:3 (10.), 8:9 (17.), 19:11 (HZ), 23:17 (38.), 31:17 (50.), 38:23.
ÜBL männliche Jugend B Nord-West
TV Marktsteft – TSV Mellrichstadt 26:32 (13:15)
Viertes Spiel – vierter Sieg: Die TSV-Jungs grüßen als Spitzenreiter. Die mit zwei Landesligaspielern verstärkte Mannschaft des Gastgebers fand einfach kein Mittel gegen die „torgefährlichen Zwei“ des TSV: Felix Ritzmann und Tizian Then warfen zusammen 21 der 32 Mellrichstädter Tore. Beide sind derzeit stark drauf. Betreuer Ditmar Piechulek lobte auch die Arbeit von Coach Alexander Schultze.
Das Spiel war bis zur 41. Minute beim Stande von 24:23 für den TSV offen, ehe die Mellerschter in der Schlussphase aufdrehten, in den letzten zehn Minuten acht Mal einnetzten und der Auswärtssieg war perfekt.
TSV-Aufgebot: Jakob Alt (Tor), Vincent Schöppner 2, Maurice Karlein, Loris Söhnchen 5, Simon Hoch 2, Peter Mägdefrau 2, Felix Ritzmann 10, Tizian Then 11/2.
Spielfilm: 5:5 (7.), 6:9 (11.), 13:15 (HZ), 18:18 (34.), 23:24 (41.), 26:32.
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