Ausgerechnet beim brisanten Derby haperte es bei den Jungs an der nötigen Einstellung. Kaum ein TSV-Spieler erreichte Normalform.
Berichte von Heiko Rebhan
Handball ÜBL männliche Jugend A
HSC Bad Neustadt – TSV Mellrichstadt 28:22 (13:7)
„Die waren mit dem Kopf schon beim Faschingsumzug in Heustreu“, brachte es der Mellrichstädter Trainer Steffen Fiedler nach dem Spiel auf den Punkt. Ausgerechnet beim brisanten Derby haperte es bei seinen Jungs an der nötigen Einstellung. Kaum ein TSV-Spieler erreichte Normalform. Nur in den ersten Minuten konnte der TSV sein Potenzial abrufen. Danach brachte dieser nichts mehr auf die Reihe und kassierte so völlig zurecht seine zweite Saisonniederlage.
Dabei fing die Partie gut für die Mellrichstädter an. In der ersten Minute traf Goalgetter Timo Schneider aus dem Rückraum zum 1:0. Dann konnte sein Keeper Moritz Then einen Wurf parieren, ehe Max Weber einen Siebenmeter herausholte, selber antrat und den Ball zum 2:0 versenkte. Da waren fünf Minuten gespielt. Es lief für den TSV.
Doch der HSC wurde immer besser, ging in der Abwehr couragiert zur Sache und machte aus dem 0:2-Rückstand eine 5:2-Führung, so dass Steffen Fiedler ein Timeout nahm. Bis zur 14. Minute war das Spiel noch ausgeglichen, nicht zuletzt dank des Doppelpacks von Patrick Pfeiffer, der sowohl bei seinem Siebenmeter als auch bei seinem Hüftwurf mit Fortuna im Bunde war und zum 4:6 und 5:6 einnetzte.
In der Folgezeit leistet sich der TSV ein Sammelsurium an technischen Fehlern, scheiterte immer wieder am HSC-Keeper Moritz Rubner, lief keinen einzigen Konter, agierte im Angriff zu harmlos und kassierte einen Treffer nach dem anderen. Zur Halbzeit lag der HSC bereits mit sechs Toren vorne.
Auch nach der Pause konnte der TSV nicht entscheidend verkürzen. Im Gegenteil. Der HSC lag nach 51 Minuten sogar mit zehn Toren in Führung. Die TSV-Abwehr bestand nur auf dem Papier. In der Schlussphase gelang den Gästen nur noch Ergebniskosmetik.
Stimmen zum Spiel:
Steffen Fiedler (TSV-Coach): „Der Faschingsumzug war meinen Spielern wichtiger. In unserer Abwehr gab es zu wenig Körpersprache und zudem Abstimmungsfehler. Wir waren für ein Derby zu brav, im Angriff zu ideenlos, haben kaum Kontergefahr ausgestrahlt. Im Angriff passte nichts. Wir haben zu unplatziert geworfen, haben sehr viele technische Fehler gemacht, was darauf schließen lässt, dass wir nicht mit dem Kopf dabei waren.“
Margots Valkovskis (HSC-Coach): „Ich war teilweise schon überrascht, dass die Mellrichstädter so schwach gespielt haben. Wir waren heute fast komplett, spielten in der ersten Halbzeit geduldig und konzentriert. Jeder Angriff war ein Tor. Alles hat geklappt, so dass meine Jungs Sicherheit bekamen.“
Moritz Rubner (HSC-Keeper): „Unsere Abwehr stand gut. Wir spielten schnell nach vorn und im Angriff waren vor allem Elias Johannes (11 Tore) und Emir Rovcanin (8 Tore) erfolgreich.“
Paul Böhm (TSV-Spieler): „Viele waren nicht mit dem Kopf bei der Sache. Manche Pässe waren nicht präzise genug. Wir hätten uns mehr trauen müssen zu werfen und in der Abwehr hätten wir kompakter stehen müssen.“
Aufgebot Mellrichstadt: Moritz Then (Tor), Patrick Pfeiffer (4/1), Johannes Drescher, Paul Böhm 1, Max Weber 4/3, Tobias Blum 1, Kevin Zimmer 2, Julian Dietz, Timo Schneider 8, Florian Fuchs, Maximilian Paech 2.
Spielfilm: 0:2 (5. Minute), 5:2 (12.), 6:5 (14.), 9:5 (19.), 13:7 (HZ), 20:12 (40.), 26:16 (51.), 28:22
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