Männer: Die Partie steht Spitz auf Knopf. Zweieinhalb Minuten vor Schluss liegt der TSV mit drei Toren vorne, dennoch wird es nochmal spannend.
Damen: Wer in den ersten 13 Minuten der Partie kein einziges Tor wirft und in den ersten 18 Minuten der zweiten Halbzeit nur ein Tor erzielt, kann natürlich kein Spiel gewinnen.
Berichte von Heiko Rebhan
Bezirksliga Männer
TSV Mellrichstadt – MHV Schweinfurt 09 II 26:25 (13:14)
Die Partie steht Spitz auf Knopf. Zweieinhalb Minuten vor Schluss liegt der TSV mit drei Toren vorne, dennoch wird es nochmal spannend, denn die Gäste aus Schweinfurt zeigen Moral und kommen auf ein Tor heran. In der Schlussminute übersehen die Schiedsrichter einen Fußfehler des MHV, so dass die Gäste noch 35 Sekunden die Chance hatten, auszugleichen. Doch sie können diese Chance nicht nutzen. Der TSV bringt seinen knappen Vorsprung über die Zeit und nimmt mit diesem Zittersieg Revanche für die klare 26:33-Hinspielpleite.
Die Partie war von Beginn an ausgeglichen. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Die Schweinfurter starteten furios und gingen schon nach nur 21 Sekunden in Führung. Nur elf Sekunden später aber bereits der Ausgleich durch Daniel Schuler. Nach Paul Schneiders Doppelpack aus dem Rückraum zum 6:3 schien sich der TSV etwas absetzen können. Denkste! Der MHV bot Paroli und ging nach 25 Minuten sogar in Führung (10:9). Zuvor verletzte sich der halbrechte Rückraumspieler des TSV, Johannes Will, beim Sprungwurf. Er konnte nicht mehr eingesetzt werden. Der MHV behielt bis zur Pause die knappe 1-Tore-Führung. Zur Halbzeit war noch alles drin. Das Tor des Tages erzielte mit einem außergewöhnlichen Lupfer Max Weber kurz vor der Pause.
Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit stand ganz im Zeichen des Doppelpacks von Linksaußen Sebastian Gith. Mittlerweile deckte Stefan Burkhardt den MHV-Hünen Sören Bernt kurz. Eine Maßnahme von TSV-Coach Ditmar Piechulek, die sich mehr als nur richtig erwies. Bernt wurde so aus dem Spiel genommen und blieb ohne Torerfolg. Sebastian Sender zeigte mehrere starke Paraden und entschärfte sogenannte „Hundertprozentige“. Mit viel Gefühl bugsierte Daniel Schuler den Ball zur 17:15-Führung ins Schweinfurter Tor. Erst zeigte Julian Gith eine tolle Abwehraktion, dann sah er im Angriff die Lücke und markierte das 18:16 in der 41. Minute. Drei Minuten später ging der TSV erstmals seit langer Zeit wieder mit drei Toren in Führung und wieder hieß der Torschütze Julian Gith, der einen Konter zum 21:18 einnetzte.
Die TSV-Abwehr stand in dieser Phase gut, packte gegen die physisch starken Gäste kräftig zu. Kurios dann die Szene, als die Schiedsrichter erst auf Torabwurf für den MHV entschieden, dann aber ihren Fehler einsahen und das reguläre Tor durch den besten TSV-Torschützen Sebastian Gith zum 22:19 dann doch noch gaben. In der Schlussphase nahm Lukas Kupfer Sören Bernt in Manndeckung. Steffen Pfeiffer setzte sich auf Rechtsaußen durch und erzielte das 24:22. Sechs Minuten vor Schluss erhöhte der talentierte Nachwuchsspieler Max Weber auf 25:22. Schweinfurt nahm nun ein Timeout, probierte noch mal alles und hätte damit fast Erfolg gehabt, obwohl Paul Schneiders Tor zum 26:23 zweieinhalb Minuten vor Schluss eigentlich schon eine Art Vorentscheidung war. Aber der MHV steckte nicht auf und machte es durch zwei Treffer in Folge noch einmal spannend. Daniel Schuler konnte noch einen Ball rechtzeitig abfangen und so ein Kontertor des MHV verhindern. Als die Gäste ihren letzten Angriff vergeigten, atmete die ganze Halle auf. Der TSV holte sich den Sieg. Das war nichts für schwache Nerven.
Stimmen zum Spiel:
Ditmar Piechulek (TSV-Coach): Durch die relativ deutliche Hinspielniederlage war es eine schwere Aufgabe für uns gegen eine Schweinfurter Truppe mit Bezirksoberligaerfahrung. Unser Rückraum war durch die Verletzung von Johannes Will gehandicapt. Einige Umstellungen mussten vorgenommen werden. Meine Spieler machten ihre Sache ordentlich. Der angestrebte dritte Tabellenplatz ist nun machbar.“
Willi Barthelmes (MHV-Coach): „Wir machten zu viele technische Fehler, sind mit der Manndeckung gegen Sören Bernt nicht zurechtgekommen. Da war zu wenig Bewegung im Spiel. Zudem ließen wir zu viele freie Chancen liegen. Dennoch konnten wir mit unserem dünnen Kader Paroli bieten. Deshalb kein Vorwurf an meine Mannschaft, die kämpfte und eine gute Leistung zeigte. Die Umstellungen in unserer Deckung haben gegriffen. Die Mellrichstädter haben konzentrierter agiert, ihre Spielzüge bis zum Schluss ausgespielt.“
Paul Schneider (TSV-Rückraumschütze): „Unsere zweite Halbzeit war leistungsschwächer. Der Gegner hat recht aggressiv gespielt. Wir haben aber gut dagegengehalten, unser Bestes gegeben. Am Ende stand ein gerechter Sieg. Die Schiedsrichterleistung war im Großen und Ganzen okay. Die ganze Mannschaft hat gut gekämpft. Wir können zufrieden sein. So ein Sieg ist eine gute Motivation für die restlichen Spiele.“
TSV-Aufgebot: Sebastian Sender, Christian Hartmann (beide Tor), Lukas Kupfer 1, Stefan Burkhardt 1, Lukas Gensler, Sebastian Gith 7/3, Paul Schneider 6, Maximilian Paech, Daniel Schuler 2, Julian Gith 4, Johannes Will, Steffen Pfeiffer 1, Jonas Seifert 1, Max Weber 3.
Spielfilm: 1:2 (2. Minute), 6:3 (9.), 8:7 (16.), 9:10 (25.), 13:14 (HZ), 16:14 (33.), 19:18 (43.), 22:19 (48.), 25:22 (54.), 25:23 (56.), 26:23 (58.), 26:25.
Bezirksliga Frauen
TSV Mellrichstadt – SG Dettelbach/Bibergau 12:24 (5:13)
Wer in den ersten 13 Minuten der Partie kein einziges Tor wirft und in den ersten 18 Minuten der zweiten Halbzeit nur ein Tor erzielt, kann natürlich kein Spiel gewinnen. Die Mellrichstädter Frauen machten im Angriff alles falsch, was man nur falsch machen konnte. Sie konnten nicht an ihre gute Hinspielleistung anknüpfen, als sie der SG Dettelbach/Bibergau überraschend einen Punkt abluchsten.
Die Gastgeberinnen fanden nicht ins Spiel, leisteten sich Fehlwürfe, Fehlpässe in Serie, agierten im Angriff ideenlos und schlossen zu früh ab. Das machte es den Gästen leicht. Sie zogen schnell auf 3:0 davon, ehe Denise Zimmerer auf Rechtsaußen die TSV-Torflaute beendete und das erste Mellrichstädter Tor erzielte (1:3). Auch das dritte und vierte TSV-Tor ging auf ihr Konto. Erst zimmerte sie den Ball zum 2:4 ins Tor, dann erzielte sie im Flug das 3:5. Gespielt waren da 18 Minuten. Als Nicole Bach in der 25. Minute mit einem Hammer ins Dreieck das 5:7 markierte, keimte beim TSV kurzzeitig Hoffnung auf, die aber schon bald enttäuscht wurde, denn die SG legte einen Zwischenspurt ein und zog noch vor der Pause von 7:5 auf 13:5 davon. Den Gästen gelangen also sechs Tore in Folge. Der TSV präsentierte sich nicht nur in dieser Phase völlig von der Rolle. Einzig Torhüterin Sina Ritzmann verhinderte Schlimmeres. Sie wurde aber immer wieder von ihren Vorderleuten im Stich gelassen.
Aufgrund der klaren Halbzeitführung der SG war bereits früh eine Vorentscheidung gefallen. Die Mellrichstädterinnen konnten nicht dagegenhalten, waren nur ein Spielball für die stark auftrumpfenden Gäste, die nach der Pause noch ihre klare Führung ausbauen konnten.
Immer wieder unterliefen dem TSV technische Fehler. Zudem erfolgten die Abschlüsse entweder zu schnell bzw. zu unüberlegt oder zu unplatziert. Viele Würfe landeten in der zweiten Etage, so dass die Gästetorhüterin oft gar nicht eingreifen musste. In der 48. Minute beendete Elena Endres mit einem Rückraumwurf die lange Torflaute des TSV. Das Spiel war aber längst entschieden, die Luft war raus.
Stimmen zum Spiel:
Steffen Fiedler (Coach TSV): „Ich habe viel probiert, aber es hat nichts genutzt. Es war ein rabenschwarzer Tag. Sina Ritzmann erreichte als einzige Spielerin Normalform. Über den Rest kann man den Mantel des Schweigens legen. Unsere Fehlpässe sind der schwachen Trainingsbeteiligung geschuldet. Wir leisteten uns zu viele schwache Abschlüsse, die über oder neben das Tor gingen. Die Anzahl unserer Gegentore ist dagegen okay. Aber im Angriff lag der Hund begraben. Nun heißt es: Mund abwischen, das Spiel abhaken, auf die alten Stärken besinnen und den Fokus auf das kommende Heimspiel am Freitag gegen Estenfeld (20.30 Uhr) legen.“
Peter Motscha (SG-Coach): „Wir sind sehr gut in der Abwehr gestanden und haben unsere Chancen diesmal genutzt. Es hat richtig gut geklappt. Ich bin sehr zufrieden. Ich habe von den Mellrichstädterinnen mehr erwartet. Dass es so leicht für uns wird, hätte ich nicht gedacht.“
Denise Zimmerer (TSV-Spielerin): „Heute war bei uns von Anfang an der Wurm drin. Wir zeigten keine geschlossene Mannschaftsleistung. Jede Spielerin hat die Verantwortung abgegeben. Da war kein Biss, kein Wille. Vielleicht waren wir mit dem Kopf nicht dabei.“
TSV-Aufgebot: Sina Ritzmann (Tor), Isabel Trott 1, Nora Scharfenberger, Denise Zimmerer 4, Nicole Bach 4/1, Anna Martens, Victoria Balling, Lea Hartmann, Anja Zimmermann 1, Pauline Reuter, Elena Endres 1, Lara Fiedler, Stephanie Johannes 1.
Spielfilm: 0:3 (10. Minute), 3:5 (18.), 5:7 (24.), 5:13 (HZ), 6:14 (33.), 7:18 (48.), 10:23 (57.), 12:24.
Bezirksklasse Männer
TSV Mellrichstadt II – SG Schonungen/Schweinfurt 29:23 (17:10)
Die Mellrichstädter Zweite, die mit einigen A-Jugendlichen auflief, erwischte einen Start nach Maß. In den ersten anderthalb Minuten wartete TSV-Keeper Peter Gensler gleich mit zwei Paraden auf und nach neun Minuten lagen die Gastgeber bereits mit 6:1 vorne. Sie kassierten in den ersten elf Minuten nur ein Gegentor, was für die TSV-Abwehr spricht. In der Schlussphase der ersten Halbzeit trat im TSV-Angriff vor allem Jonas Seifert in Erscheinung, dem drei Tore in sechs Minuten glückten. Zur Pause lag sein Team mit sieben Toren vorne. Im zweiten Abschnitt konnte der TSV diesen Vorsprung verteidigen. Kurz vor Schluss konnte Luca Manger auf Linksaußen einen Doppelpack schnüren. Der Sieg der Mellrichstädter war nie gefährdet. So zeigte sich ihr Coach Alexander Gith zufrieden mit seinem Team. Vor allem in der ersten Hälfte habe man sowohl in der Abwehr als auch im Angriff eine starke Leistung gezeigt. In die zweite Halbzeit sei man dann aber nur schleppend gekommen. Der TSV sei mit den Durchstößen nicht zurechtgekommen.
TSV-Aufgebot: Peter Gensler (Tor), Sami Bakroun 5/2, Markus Schmitt 1, Lukas Gensler 3, Christian Rottmann 2, Florian Fuchs 1, Daniel Lang, Maximilian Paech 4, Daniel Schmitt 1, Luca Manger 2, Jonas Seifert 4, Timo Schneider 2, Steffen Pfeiffer 1, Max Weber 3.
Spielfilm: 6:1 (9. Minute), 11:5 (20.), 17:10 (HZ), 21:12 (40.), 23:17 (49.), 29:23.
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