(rebi) BOL wäre heikle Sache gewesen; Coach Ditmar Piechulek spricht von einer durchwachsenen Saison.
Bezirksliga Nord Männer
Als Vizemeister beendeten die Mellrichstädter Handballmänner die Bezirksligasaison. Sie nahmen aber ihr Recht auf die Aufstiegs-Relegationsspiele nicht wahr, zum Leidwesen mancher Spieler wie etwa Top-Torjäger Robert Schmidt oder Kreisläufer Pierre Grusla.
Doch ihr Trainer Ditmar Piechulek brachte es auf den Punkt: Es konnten für die neue Saison oft keine Zusagen der Spieler gemacht werden, ob sie auch zur Verfügung stehen, insofern wäre das Unternehmen „Bezirksoberliga“ eine heikle Angelegenheit geworden. Schließlich haben einige Spieler berufliche oder studienmäßige Verpflichtungen, die ihren Einsatz im Team erschweren oder unmöglich machen. Bestes Beispiel ist hierfür Leistungsträger Sebastian Mack, der in der vergangenen Saison nur in der Vorrunde vier Spiele absolvieren konnte. Sein Ausfall oder die Ausfälle anderer Spieler konnte der TSV nicht kompensieren. So fiel die Saisonbilanz nach den Worten Piechuleks durchwachsen aus, auch wenn der zweite Platz bereits im viertletzten Spiel perfekt gemacht wurde.
Dabei sah es zu Saisonbeginn noch ganz gut aus. „Da sah es noch nach Handball aus“, erinnert sich Piechulek. Beim Heimspiel gegen den HSC Bad Neustadt II zeigten seine Mannen trotz der Niederlage ihr bestes Saisonspiel. Da lag der TSV sechs Minuten vor Schluss noch mit vier Toren vorn. Zur Winterpause strebte dieser den zweiten Platz an. Und dieser wurde auch geschafft, doch dann kam aus dem Mund des TSV-Coaches das große Aber: „Wir haben uns in der Qualität nicht verbessert.“ Piechulek ist Realist: „Wir hätten in der Bezirksoberliga Riesenprobleme bekommen.“ Da hat er wohl Recht, denn auch bei den 13 Siegen des TSV in der vergangenen Saison war beileibe nicht alles Gold, was glänzt.
Zumindest in der Abwehrarbeit waren Verbesserungen zu erkennen und auch die Torleute Sebastian Sender und Christian Hartmann haben sich gesteigert. Das große Manko ist allerdings die Chancenverwertung. Immer noch lässt der TSV zu viele „freie Würfe“ liegen. Im Angriff lag der Hund begraben. Pro Spiel erlaubte sich der TSV immer wieder minutenlange Schwächephasen, wo dann der Gegner wieder aufgebaut wurde. In diesen Phasen hat der TSV nichts auf die Reihe gebracht.
Große Hoffnungen ruhen nun auf den Jugendlichen, die künftig in die erste Mannschaft integriert werden sollen. „Diese sollen in der ersten und zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln und sich langsam entwickeln“, so Piechulek, der noch nach einem neuen Co-Trainer sucht, denn der bisherige Steffen Fiedler übernimmt zusammen mit Thomas Bieber die Betreuung der Damenmannschaft. Dort will das Duo die erfolgreiche Arbeit der scheidenden Trainerin Karin Wehner weiterführen, um in der kommenden Saison wieder den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu schaffen.
Auch Steffen Fiedler schließt sich der Meinung Ditmar Piechuleks bezüglich der Bezirksoberliga an: „Bei der 1. Mannschaft erfolgt ein Umbruch, weil man bei einigen Spielern aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht weiß, ob sie zur Verfügung stehen. Die BOL wäre so nicht machbar gewesen.“ Außerdem sind die Voraussetzungen bezüglich der Trainingsmöglichkeiten in Mellrichstadt nicht gegeben, um eine erfolgreiche BOL-Saison zu spielen. Hinzu komme, so Fiedler weiter, dass die Trainingsbeteiligung in der vergangenen Saison nicht optimal gewesen sei.
„Für uns ist es wichtig, dass der Zusammenhalt in der Mannschaft noch größer wird. Die Spieler müssen auf die Mannschaft fokussierter sein, sie sollen noch mehr als Team auftreten und Verantwortung übernehmen“, machte Ditmar Piechulek klar, der übrigens auch in der kommenden Saison das Traineramt beim TSV Mellrichstadt ausüben wird.
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